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Project A.W.A.R.E Archiv
Project A.W.A.R.E. Archiv

  Ein weiteres Reef Ball Projekt in Zeeland:
Das holländische “Kabbelaarsriff” wird im Grevelinger Meer fertiggestellt
 
 

Angehörige der Royal Army platzieren das Riff auf dem Meeresgrund. 100 Reef Balls wurden für das erste Riff in Scharendjike verwendet.

Das Riff bietet den Tauchern einen weiteren Tauchplatz. Schon jetzt bietet Zeeland mit die besten Tauchplätze in Westeuropa.

Die harte Oberfläche des Riffs wird eine Vielzahl von Spezies anziehen, die für diese Gewässer typisch sind.

 

Ein Team, das von Mitgliedern der Stiftung für künstliche Riffe, PADI und der holländischen Tauchverband NOB zusammengestellt wurde, war verantwortlich für das erste künstliche Riff im Grevelinger Meer in Zeeland, der südwestlichen Provinz Hollands, die für ihre hervorragenden Tauchgebiete berühmt ist. In einem Zeitraum von drei Tagen platzierte eine Crew der Royal Army 100 Reef Balls auf dem Meeresgrund. Das Riff wird sich nun zu weiteren Attraktion für die Tauchbegeisterten in Zeeland entwickeln, wo schon heute rund 700.000 Tauchgänge v.a. von Holländern, Deutschen und Belgiern gemacht werden.

Vor allem menschlichen Eingriffen über einen Zeitraum von Hunderten von Jahren verdankt es sich, dass sich im Küstenbereich von Zeeland ein außergewöhnlich attraktives Tauchgebiet entwickelt hat. Mehr als 250 Arten, u.a. Anemonen, Nachtschnecken, Schwämme, Hummer und sogar Seepferdchen bewohnen die geschützten Gewässer der Oosterschelde, des Grevelinger und des Veerse Meeres. Alle wurden angezogen vom Basalt, der die Deiche überzieht, die das niedere Land vom Meer beschützen. Dieses harte Gestein wurde recht bald von den verschiedensten Lebensformen überzogen und bietet nun Schutz und Nahrungsquelle für weiteres Leben, v.a. für eine große Anzahl von Fischen wie Gobis, Aale, See-Skorpione und sogar kleinen Haien. Die Sicht in diesen Gewässern beträgt zwischen 10 cm und 10 m mit einem Durchschnitt von 3-4 m; große Gezeitenunterschiede verursachen eine starke Strömung in der Oosterschelde. Obwohl das Tauchen unter diesen Umständen nicht immer einfach ist, strömen zahlreiche Taucher zu diesen Gewässern, um die Artenvielfalt und die herrlichen Farben zu genießen.

Mit der steigenden Zahl von Besuchern steigen auch die Ansprüche und Herausforderungen für die Tauchplätze in Zeeland. Der Bau der Riffe ist eine typische win-win-Situation, erklärt Maurice de Zwart, der Vorsitzende des NOBs bei einem Anlass zur Feier der Fertigstellung des ersten Riffs. “ Es ist ein Gewinn für die Taucher, die nun einen zusätzlichen Tauchplatz haben, für die Tauchgeschäfte und andere touristische Einrichtungen in Zeeland, die vom Zustrom der Taucher profitieren und außerdem ein Gewinn für das Ökosystem, da dieses neue Riff zusätzliches Leben zu den sandigen Plätzen jenseits der Deiche zieht.

Das Riff selbst wurde vor der Küste von Schaendjike in De Grevelingen plaziert, wo bereits bekannte Tauchplätze in der Nähe des PADI Dive Centers “De Kabbelaar” liegen.
Verantwortlich für die Logistik und Durchführung des Projektes war Bas Mathijsen vom PADI Dive Center “De Kabbelaar”. PADI Stiftung Project A.W.A.R.E. lieferte kostenlos die Formen für die Reef Balls und der NOB unterstütze das Projekt durch seine Verhandlungen mit den lokalen Ministerien für eine finanzielle und personelle Unterstützung. Insgesamt wurden 300 Reef Balls produziert, von denen 100 in der Nähe von Scharendjike plaziert wurden. Die restlichen 200 werden für zwei weitere Riffe verwendet werden, die in der Gegend von De Grevelingen fürs nächste Frühjahr geplant sind.

Text und Photos: Rob Aarsen / NOB